Kaufberatung:Welche Wallbox soll ich kaufen?

Wallbox-Experte bei engea
Bei der Suche nach einer Wallbox merkt man schnell, dass es viele Hersteller und Modelle von Ladestationen für das Laden zuhause gibt. Bei dieser großen Auswahl kann man schnell den Überblick verlieren, welches Modell das richtige für die eigenen Anforderungen ist. Dieser Ratgeber soll Ihnen einen Überblick über Funktionen von Ladestationen geben, damit Sie das richtige Modell für sich auswählen können.

Soll meine Wallbox mit Gleich- oder Wechselstrom laden?
Es gibt 2 Möglichkeiten, sein Elektroauto zu laden – Mit Gleichstrom (DC) und mit Wechselstrom (AC):
- Gleichstrom: Das Laden mit Gleichstrom ermöglicht sehr hohe Ladegeschwindigkeiten. Einige Fahrzeuge können bereits mit bis zu 300 kW laden. Diese Ladestationen, auch HPC (High Power Charger) genannt, finden sich vor allem an Autobahnen. Zuhause ist eine solche Ladeleistung nicht empfehlenswert, da die Installationskosten gerne auch den Wert des eigenen Hauses übersteigen können.
- Wechselstrom: Zuhause oder in Parkhäusern lädt man sein Elektrofahrzeug meistens mit Wechselstrom. Der Vorteil hier ist, dass unser Stromnetz den Strom als Wechselstrom in unser Haus liefert. In Deutschland gibt es dafür 3 Phasen, wodurch Ladeleistungen von bis zu 22 kW möglich sind. Diese Option ist die sinnvollste Option für die eigene Ladestation.
Was ist die optimale Ladeleistung für meine Wallbox?
Wenn Sie eine Wallbox kaufen, sollten Sie auf die Ladeleistung der Wallbox und Ihres Elektroautos achten. Die Ladeleistung wird immer in kW angegeben. Die meisten Wallboxen können mit 11kW oder 22 kW laden. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass eine Ladeleistung von mehr als 11 kW vom Netzbetreiber genehmigt werden muss. Die Genehmigung wird vor der Montage benötigt. Aufgrund der aktuellen Situation in Deutschland werden diese Anträge häufig abgelehnt, da die Stromnetze diese zusätzliche Leistung teilweise nicht liefern können. Außerdem können derzeit nur wenige Automodelle mit mehr als 11 kW Ladeleistung bei Wechselstrom geladen werden.
Eine 11 kW Wallbox muss nur angemeldet werden. Hier sind die Hürden deutlich geringer und eine Installation ist zügiger möglich, da eine Genehmigung für 22 kW in vielen Fällen bis zu 3 Monate dauern kann.
Die Leistung von 11 kW oder 22 kW, welche eine Wallbox liefern kann, bezieht sich immer auf alle 3 Phasen in Summe. Somit können pro Phase maximal 3,66 kW bzw. 7,33 kW geladen werden. Diese Information ist insofern essenziell wichtig, da auch Ihr Elektrofahrzeug diese Ladeleistung können muss. Wenn Ihr Fahrzeug also nur mit einer Phase laden kann, dann sind bei einer 11 kW Wallbox nur 3,66 kW Ladeleistung möglich. Daher sollten Sie beim Kauf einer Wallbox und eines Elektroautos immer auf die Ladeleistung achten. Hersteller geben bei der Ladeleistung oft auch eine Zahl in kW und eine Angabe in Ampere (A) an. Bei Plugin-Hybrid-Fahrzeugen ist das Laden meist nur mit einer Phase möglich. Unabhängig von der Ladeleistung können Sie jedes Jahr eine THG Förderung für Ihr Elektroauto erhalten.
Angabe des Herstellers | Max. Ladeleistung der Wallbox | Echte Ladeleistung |
---|---|---|
11 kW AC 16A | 11 kW | 11 kW |
11 kW AC 16A | 22 kW | 11 kW |
7,4 kW AC 32A | 11 kW | 3,6 kW |
7,4 kW AC 32A | 22 kW | 7,4 kW |
4,6 kW AC 20A | 11 kW | 3,6 kW |
4,6 kW AC 20A | 22 kW | 4,6 kW |
22 kW AC 32A | 11 kW | 11 kW |
22 kW AC 32A | 22 kW | 22 kW |
Benötigt meine Wallbox ein festes Ladekabel oder eine Ladesteckdose?
Bei Wallboxen gibt es zwei Varianten, um Ihr Fahrzeug mit der Wallbox zu verbinden:
- Mit fest verbautem Ladekabel: Wenn Sie eine Wallbox mit fest verbautem Ladekabel kaufen, sind im Gesamtpreis meist kostengünstiger, wenn Sie noch kein Typ2 Ladekabel besitzen. Oft werden diese Kabel mit Ihrem Elektroauto zusammen ausgeliefert. Die Länge des fest verbauten Ladekabels beträgt meist 5m oder 7m. Längere Varianten sind selten zu finden und eine Verlängerung des Kabels ist aus technischen Gründen nicht möglich.
- Mit Ladesteckdose: Der Kauf einer Wallbox mit Ladesteckdose, auch „Socket” genannt, bietet die Möglichkeit, ein eigenes Typ2 Kabel in die Wallbox zu stecken, wie es oft auch bei öffentlichen Ladestationen in Tiefgaragen der Fall ist. Bei dieser Variante ist darauf zu achten, dass es Wallboxen gibt, die das Kabel auch fest verriegeln können. So können Sie Ihr Typ2 Kabel in der Wallbox eingesteckt lassen, ohne dass es gestohlen werden kann.
Benötigt meine Wallbox eine Zugangsbeschränkung?
Wenn Ihre Ladestation an Ihrer Hauswand befestigt wird oder an einem Standfuß auf Ihrem Stellplatz montiert ist, kann es sein, dass diese Ladestation grundsätzlich frei zugänglich ist. Somit könnten unbefugte Personen das eigene Elektroauto an Ihrer Ladestation auf Ihre Kosten aufladen, sofern Ihre Ladestation nicht mit einer Zugangsbeschränkung ausgestattet ist. Diese Zugangsbeschränkung gibt es in vielen Varianten, vom Schlüsselschalter über Ladekarten bis zur App-Freigabe.
Unsere engea Wallboxen sind immer mit einer Zugangsbeschränkung per Ladekarte ausgestattet. Um den Ladevorgang zu starten, müssen Sie eine der mitgelieferten Ladekarten an die Wallbox halten. Erst dann beginnt die Wallbox den Ladevorgang und eine unbefugte Nutzung ist nicht mehr möglich. Diese Beschränkung kann bei Bedarf deaktiviert werden, z.B. wenn Ihre Wallbox in einer abschließbaren Garage montiert wird.
Bei der Zugangsbeschränkung per App-Freigabe starten Sie den Ladevorgang über die App der Wallbox. Voraussetzung dafür ist eine Wallbox mit Internetanbindung und App-Funktionen.
Wie kann ich meine Wallbox mit dem Internet oder der App verbinden? (LAN, WLAN oder LTE)
Wenn Sie sich eine smarte Wallbox mit App-Steuerung kaufen, benötigt Ihre Wallbox in den meisten Fällen eine Internetverbindung. Es gibt auch Wallboxen, die per Bluetooth direkt mit Ihrem Smartphone kommunizieren. Allerdings müssen Sie bei dieser Variante jedes Mal eine Bluetooth-Verbindung herstellen und sich dabei immer in unmittelbarer Nähe der Wallbox befinden. Den Ladezustand vom Sofa aus kontrollieren oder die Firmenwagenabrechnung vom Büro aus zu machen ist damit nicht möglich.
Sollten Sie sich für eine Wallbox mit Internetanbindung entscheiden, gibt es drei Möglichkeiten, Ihre Wallbox mit dem Internet zu verbinden. Wichtig ist, dass nicht alle Wallboxen über alle drei Möglichkeiten verfügen. Hier müssen Sie die Option wählen, die für Sie am besten und einfachsten umzusetzen ist.
- Per LAN-Kabel: Bei der Wallbox Installation wird neben dem Stromkabel auch ein LAN-Kabel verlegt. Dieses muss dann mit Ihrem Internet-Router verbunden werden, damit die Wallbox eine Verbindung herstellen kann. Wenn Sie diese Option wählen, sollte das LAN-Kabel schon bei der Montage mit verlegt werden. Sollten Sie einen Außenstellplatz haben, der Bereits eine Starkstromleistung besitzt, ist diese Option nicht mehr so einfach umzusetzen. Meist wird das LAN-Kabel zunächst bis zu Ihrem Zählerschrank verlegt. Befindet sich Ihr Internet-Router in einer anderen Etage oder ist nicht so leicht zu erreichen, können Sie mit einem WLAN-Repeater mit LAN-Ausgang oder einen Powerline-Set eine Verbindung überbrücken. Jedoch müssen Sie hier die Kosten für einen Repeater oder ein Powerline-Set mit einkalkulieren.
- Per WLAN: Viele Wallboxen sind mit der Möglichkeit ausgerüstet, sich per WLAN mit Ihrem Router zu verbinden. Dazu müssen Sie die Verbindung meist über die App der Wallbox herstellen. Befindet sich Ihre Wallbox sehr nah an Ihrem Internet-Router, kann diese Option eine kostengünstige Möglichkeit sein. Jedoch müssen Sie beachten, dass Wände grundsätzlich ein Hindernis für das WLAN-Signal sind. Im Außenbereich nimmt die Signalstärke mit steigender Entfernung meist sehr schnell ab, wodurch es zu häufigen Verbindungsproblemen kommen kann. Prüfen Sie also bereits vor der Installation, ob am Montageort der Wallbox ein ausreichendes WLAN-Signal vorhanden ist.
- Per Mobilfunk: Es gibt Wallboxen, die sich mit dem Mobilfunknetz verbinden können und somit eine SIM-Karte eingesetzt werden kann. Gerade im Außenbereich ist der Mobilfunk meist eine gute Variante, da Sie nicht von der Signalstärke des WLAN-Netzwerkes abhängig sind. Auch an vom Haus weiter entfernten Parkplätzen ist eine verlässliche Internetverbindung so möglich. Allerdings können zusätzliche monatliche Kosten entstehen, wenn Sie einen extra Mobilfunkvertrag oder eine zusätzliche SIM-Karte für die Wallbox benötigen. Hier empfiehlt es sich, eine Wallbox inkl. Datentarif zu kaufen. Diese Tarife sind meist auf den Datenverbrauch der Wallbox optimiert und somit für Sie deutlich günstiger. Bei engea ist jede Wallbox mit einer SIM-Karte und speziellem Tarif ausgestattet. Die ersten 12 Monate sind dabei immer inklusive und verlängern sich nicht automatisch. Eine Verlängerung um 5 Jahre kostet einmalig 50€, die unbegrenzte Laufzeit einmalig 99€.
Sollte ich eine Wallbox mit App-Steuerung kaufen?
Viele Wallbox Modelle verfügen über eine App. Mithilfe der App können in der Wallbox Einstellungen verändert werden, der aktuelle Ladezustand angesehen werden und ein Ladevorgang beendet werden. In einigen Apps gibt es auch eine Ladehistorie und Statistik, damit Nutzer nachvollziehen können, wie viel Strom pro Monat oder am Tag mit der Wallbox geladen wurde. Jeder Wallbox Anbieter hat meistens auch seine eigene App, die speziell für die Wallbox zugeschnitten ist.
Als Nutzer sollte man sich vor dem Kauf einer Wallbox gut über die Fähigkeiten der App informieren, um später eine böse Überraschung zu vermeiden. Viele Hersteller entwickeln die Funktionen der App nicht weiter, wodurch die App nach einer gewissen Zeit veraltet.
Auch sollte man prüfen, ob die App sich per Bluetooth mit der Ladestation verbindet oder mit einem Server des Anbieters, auf dem die Daten gespeichert werden und über den die Kommunikation stattfindet. Es gibt auch Wallboxen, die eine Weboberfläche im lokalen Netzwerk anbieten, über das die Steuerung der Wallbox erfolgt.
Die engea App wird stetig weiterentwickelt. Somit gibt es regelmäßig neue Funktionen, die von den Nutzern gewünscht werden. Außerdem liegen alle Daten in der engea Cloud. Somit sind alle Ladevorgänge geräteunabhängig verfügbar. Zudem wird die App in Köln entwickelt und in Deutschland gehostet. Wir empfehlen Ihnen immer, eine Wallbox mit App-Steuerung zu kaufen, da Sie so für zukünftige Anwendungsfälle vorbereitet sind.
Benötige ich die Ladehistorie meiner Wallbox für die Dienstwagen Abrechnung?
Die Ladehistorie ist ein wichtiger Bestandteil einer Wallbox, wenn man die geladenen kWh mit dem Arbeitgeber abrechnen möchte, weil man z.B. einen Firmenwagen fährt.
Neben der Anzeige als Liste in der App gibt es auch bei einigen Apps die Möglichkeit, die Historie für einen Monat als PDF oder CSV-Datei zu exportieren.
Sofern die Ladehistorie als Abrechnung für einen Firmenwagen dienen soll, ist der Export als PDF eine wichtige Funktion. Zusätzlich sollte auf der Ladehistorie ausgewiesen werden, mit welcher Ladekarte der Ladevorgang gestartet wurde bzw. mit welchem Fahrzeug geladen wurde, damit private Ladevorgänge und Ladevorgänge des Firmenwagens getrennt werden können. Einige Apps bieten die Funktion, jeder Ladekarte einen Namen zu geben. Dieser Name wird dann auf der Ladehistorie ausgewiesen.
Soll ich eine Wallbox kaufen, die eine PV-Überschuss Funktion besitzt?
Eine sehr oft geforderte Funktion beim Kauf einer Wallbox im Komplettpaket ist die des PV-Überschussladens. Mit dieser Art des Ladens wird versucht, den überschüssig produzierten Strom aus der eigenen PV-Anlage in das Fahrzeug zu laden, um ein Einspeisen in das Stromnetz zu vermeiden. Die Gründe liegen auf der Hand: Speist die PV-Anlage überschüssigen Strom, der nicht selbst verbraucht werden kann in das Netz ein, gibt es je nach Tarif meist zwischen 6,5–8 Cent Einspeisevergütung pro kWh. Wird das Elektroauto abends oder nachts mit dem Strom aus dem Netz geladen, muss die kWh mit dem persönlichen Stromtarif bezahlt werden. Dieser liegt aktuell meist zwischen 35 und 45 Cent pro kWh. Hier befinden sich hohe Einsparpotentiale, wenn das Laden des Elektroautos auf den Tag verlegt werden kann.
Die einfachste Variante ist es, das Elektroauto immer tagsüber bei sonnigem Wetter mit z.B. 11 kW zu laden. Somit wird der überschüssige Strom der PV-Anlage in das Elektroauto geladen. Die Differenz zwischen dem produzierten Strom und der Ladeleistung wird aus dem Netz dazugekauft. So lässt sich schon ordentlich Geld einsparen.
Eine weitere Variante ist, die Ladestation mit dem Wechselrichter zu verbinden und so nur den überschüssigen Strom in das Elektroauto zu laden. Hierbei muss die Ladestation mit dem Wechselrichter kompatibel sein. Es gibt auch Varianten, in der ein zusätzliches Messgerät im Zählerschrank installiert wird, über den die Einspeisung gemessen wird.
Ein gravierender Nachteil dieser Lösung sind die teils hohen Schwankungen in der Ladeleistung. Jede Wolke oder der eingeschaltete Backofen führt sofort zu einer Reduktion der Ladeleistung. Diese Option bietet die höchsten Einsparpotentiale, jedoch führt die Montage sowie die zusätzlichen Komponenten zu höheren Anschaffungskosten. Außerdem ist so nie sichtbar, wie viel Strom an einem Tag in das Fahrzeug geladen werden kann. Somit ist es möglich, dass das Fahrzeug über den Tag nur sehr wenig geladen hat. Auch die Größe der PV-Anlage ist hier entscheidend, um eine ausreichende Ladeleistung zu gewährleisten. Bei einigen Wallboxen gibt es die Möglichkeit, zusätzlich einen Netzbezug zu erlauben, um trotzdem einen gewissen Ladezustand zu erreichen.
Eine dritte Variante ist das virtuelle PV-Überschussladen. Hierbei werden durch Wettervorhersagen sowie statisch ermittelte Lastprofile und teilweise auch durch künstliche Intelligenz eine Ladekurve für den Tag ermittelt. Die Wallbox folgt dann der berechneten Ladekurve. So kann schon morgens früh angezeigt werden, wie viel kWh am Tag in das Fahrzeug geladen werden kann. Diese Option ist auch unabhängig von kurzen Schwankungen wie dem Einschalten eines Backofens oder einer Wolke, die kurz über die PV-Anlage wandert.
Zudem ist diese Variante unabhängig von jedem Wechselrichter und benötigt keine zusätzlichen Komponenten im Zählerschrank. Auch die Einrichtung erfolgt nur über die App der Wallbox und benötigt kein tiefgreifendes Verständnis des Wechselrichters. So können auch ältere PV-Anlagen mit einer PV-Überschuss-Funktion ausgerüstet werden.
Auch eine Integration mit Balkonkraftwerden ist durch das virtuelle PV-Überschussladen möglich. Da Balkonkraftwerke jedoch nur bis zu 600 Watt einspeisen dürfen, können auch nur maximal 600 Watt in das Elektroauto geladen werden. Der restliche Strom muss dann weiterhin aus dem Netz bezogen werden.
Benötigt meine Wallbox eine Zeitsteuerung?
Über eine Zeitsteuerung kann ein Ladevorgang zeitlich begrenzt werden oder mit zeitlichem Versatz gestartet werden. Dazu ist eine intelligente Wallbox mit App-Funktionalität notwendig, um einen Zeitplan anzulegen. Diese Funktion bietet sich an, um z.B. bei einem günstigeren Nachttarif den Ladevorgang zu Beginn des Nachttarifs zu starten und automatisch wieder zu beenden. Bei einigen Wallboxen ist es auch möglich, einen Zeitplan pro Wochentag zu hinterlegen.
Benötige ich Ladekarten für meine Wallbox zuhause?
Bei Ladekarten muss zwischen Ladekarten für das öffentliche Laden und mitgelieferten Zugangskarten von privaten Wallboxen unterschieden werden. Meist besitzen Sie als Fahrer eines Elektroautos eine Ladekarte, um sich an öffentlichen Ladesäulen zu identifizieren. Die Funktionsweise ist sowohl an öffentlichen Ladesäulen und an der privaten Wallbox gleich. Jedoch ist die private Wallbox nicht mit einem öffentlichen Abrechnungssystem gekoppelt. Daher funktionieren normalerweise nur die mitgelieferten Ladekarten an der privaten Wallbox und dienen z.B. dazu, um zwischen verschiedenen Benutzern in der Ladehistorie unterscheiden zu können.
Beim Kauf einer engea Wallbox mit App-Anbindung können Sie beliebig viele Ladekarten hinterlegen. Somit ist es auch möglich, die öffentliche Ladekarte des Firmenwagens als Firmenwagen-Ladekarte in der engea Wallbox zu registrieren und alle Ladevorgänge dieser Ladekarte in der Ladehistorie zu sehen.
Benötigt meine Wallbox einen Stromzähler?
Viele Wallboxen haben einen Stromzähler verbaut, damit der Nutzer in der App die aktuelle Ladeleistung sowie die bereits geladenen kWh sehen kann. Jedoch gibt es bei den verbauten Stromzählern deutliche Unterschiede, die z.B. bei der Firmenwagenabrechnung eine große Rolle spielen:
- Ungeeichter Stromzähler: Der ungeeichte Stromzähler ist deutlich günstiger, hat jedoch eine größere Abweichung und ist nicht für die kWh-genaue Abrechnung eines Firmenwagens geeignet. Dieser ist meist nur verbaut, damit die aktuelle Ladeleistung sowie die bereits geladenen kWh in der App und Ladehistorie angezeigt werden können. Außerdem können ungeeichte Stromzähler meistens nicht zur Kontrolle von außen abgelesen werden, da diese meist auf der Platine der Wallbox integriert sind.
- MID-zertifizierter Stromzähler: Eine Wallbox mit MID-zertifizieren Stromzähler haben meist einen separaten Stromzähler im Gehäuse der Wallbox verbaut, der oft auch von außen abgelesen werden kann. Es gibt auch Möglichkeiten, einen externen MID-Stromzähler über eine Datenleitung mit der Wallbox zu verbinden. Ein MID-Stromzähler eignet sich für die Abrechnung von Firmenwagen, da dieser eine maximale Abweichung beim Zählen von Strom nicht überschreiten darf und dafür zertifiziert ist. Diese Zertifizierung gilt jedoch nur bis 8 Jahre ab Herstellung des Zählers und wird durch ein M mit nachfolgendem Jahr gekennzeichnet. Wenn ein MID-Stromzähler M21 ist, dann wurde dieser 2021 hergestellt und ist somit bis 2029 MID-zertifiziert.
- Eichrechtskonforme Wallbox: Bei der Eichrechtskonformen Wallbox ist sowohl der Stromzähler als auch die gesamte Wallbox vom deutschen Eichamt zertifiziert. Nur mit einer eichrechtskonformen Wallbox darf in Deutschland Strom verkauft werden. Viele Firmen verlangen von Ihren Mitarbeitern mittlerweile, dass der Firmenwagen zuhause nur über eine eichrechtskonforme Wallbox geladen und abgerechnet werden darf. Ansonsten ist eine Erstattung der angefallenen Kosten nicht möglich. Eichrechtskonforme Wallboxen sind deutlich teurer als Wallboxen mit MID-Stromzählern. Bei jeder eichrechtskonformen Wallbox kann der Stromzähler von außen abgelesen werden und die Messwerte können über eine Transparenzsoftware vom Nutzer auf Richtigkeit überprüft werden.
Wir empfehlen beim Kauf einer Wallbox auch an zukünftige Szenarien zu denken und bei Unschlüssigkeit eher zur höherwertigen Wallbox mit MID-zertifiziertem Stromzähler zu greifen.
Soll ich den zuhause geladenen Strom pauschal oder nach Verbrauch mit meinem Arbeitgeber für meinen Dienstwagen abrechnen?
Arbeitgeber haben zwei Möglichkeiten, wie Sie Ihre Arbeitnehmer für den Strom kompensieren können, den diese in Ihre Dienstwagen laden. Zum einen gibt es die Möglichkeit eine pauschale Kompensation zu erhalten. Oder der Arbeitgeber entscheidet sich, den Mitarbeiter für jede geladene Kilowattstunde zu vergüten.
Bei der pauschalen Vergütung muss man zwei Dinge unterscheiden:
- Hat der Arbeitnehmer die Möglichkeit beim Arbeitgeber kostenlos vor Ort zu laden, weil es bspw. An der Firmenzentrale eigene Lademöglichkeiten gibt oder der Arbeitgeber dem Mitarbeiter eine Ladekarte zur Verfügung stellt?
- Handelt es sich um ein Hybridfahrzeug oder ein reines E-Auto?
Monatliche Pauschale bei zusätzlicher Lademöglichkeit beim Arbeitgeber:
- 30 Euro monatlich für Elektrofahrzeuge
- 15 Euro monatlich für Hybridelektrofahrzeuge
Monatliche Pauschale ohne zusätzliche Lademöglichkeit beim Arbeitgeber:
- 70 Euro monatlich für Elektrofahrzeuge
- 35 Euro monatlich für Elektrohybridfahrzeuge
Welche Voraussetzungen benötigt meine Wallbox für eine Dienstwagenabrechnung?
Weiter oben haben wir bereits die verschiedenen Arten von Stromzählern beschrieben, die in einer Wallbox verbaut werden können.
Wir gehen davon aus, dass ungeeichte Stromzähler in Zukunft nicht mehr akzeptiert werden, auch wenn sich manche Arbeitgeber und Finanzämter hier aktuell noch uneinig sein. Selbst der MID-Zähler, bei dem der Zähler geeicht ist, nicht aber die Wallbox, könnte zukünftig kontrovers zu betrachten sein, wird aber aktuell noch akzeptiert. Auf der sicheren Seite ist man in jedem Fall mit einer eichrechtskonformen Wallbox.
Engea bietet hier die Möglichkeit, dass die Ladedaten der heimischen Wallbox direkt digital an den Arbeitgeber übertragen werden können samt aktueller Stromkosten. Der Arbeitgeber kann dann über das engea Ladestrom-Abrechnungs-Portal die geladenen Kilowattstunden alle Mitarbeiter erfassen, automatisiert per CSV-Datei an die Buchhaltung geben und die Mitarbeiter kompensieren.
Wir raten Ihnen vor dem Kauf der Wallbox mit Ihrem Arbeitgeber abzustimmen, welche Zähleroption notwendig ist, um eine kWh-genaue Abrechnung zu gewährleisten.
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